2024

WIRKEN

Die Idee
Luftmaschen bilden eine Kommunikation zwischen Häkelnadel, Faden und Mensch. Die Luftmaschenketten, aufgeladen mit den ganz persönlichen Gedanken jedes einzelnen, lassen sich mit den Gewirken der anderen kombinieren und kehren transformiert in einem Kunstraum wieder zurück.

Wirken bedeutet „etwas vollbringen oder eine Maschenware herstellen“. Ausgehend von dieser Idee wird die Wirkung des Wirkens erforscht. Die Luftmaschenketten sind die Ausgangsbasis für performative, fotografische- und filmische Aktionen.

Installation
Es finden sich bunte Wolle mit Luftmaschenketten auf weißen Kartons in der Mitte des Raumes platziert. Die Farben der Luftmaschenkette sind farblich zugeordnet. Die Restwolle aus dem persönlichen Umfeld, Wolle aus aufgelösten oder Wolle, die nur mehr in geringen Mengen in Geschäften vorhanden ist, werden von verschiedenen Häkelkomplizinnen verarbeitet. Auf Einladung, am partizipativen Projekt teilzunehmen, kamen eine große Menge an
Luftmaschenketten zusammen.

Erweitert ist die Installation durch den Part von Romana Weilguni, die im Kosovo Wolle kaufte, mit Fito einer Künstlerin aus dem Kosovo Luftmaschenketten häkelte.

Am Nachmittag treffe ich Fito in einem Café in Prishtina. Sie ist bildende Künstlerin. Ich möchte mit ihr Luftmaschen häkeln. Es ist nicht so einfach hier Wolle oder Garn zu finden. Die Besitzerin des Ladens für Hochzeitausstattung führt mich tief in einen überdachten Markt im Zentrum der Stadt, wo ich fündig werde. Fito ist glücklich beim Häkeln. Es entspannt, meint sie. Eine Kosovo-Österreich Coproduktion entsteht.
Romana Weilguni

Von Elisabeth Rössler bekam ich die wunderbaren alten Kleiderhaken, sie ist auch die Performerin auf den Waldfotos. Die Fotos zeigen eine Verbindung der Luftmaschenketten am Körper in verschiedenen Körperpositionen inmitten der Natur.

Ursula Tscherne zeigt die Fotoarbeit „Vernetzung“  und einen Text zur Arbeit, entstanden 2020

Häkel-Hauptkomplizin ist Helga Morawetz (meine liebe Schwester), sie brachte mir Unmengen an Luftmaschenketten.

Das Video zeigt bewegte Luftmaschenketten, hängend, mit dem natürlichen Sound in der Umgebung. Zusätzlich ist ein bearbeiteter Sound mit Strickmaschinen raumfüllend zu hören.

In dem Projekt stelle ich mir die Frage nach Nachhaltigkeit, dem Vielen, dem Gemeinsamen und der Wiederverarbeitung. Die Aufhebung von Klischees im Umgang mit dem Material und dem häkeln an und für sich.

Konzept- und Performancekomplizin: Elisabeth Rössler
Häkel-Hauptkomplizin: Helga Morawetz
Weitere Häkel- und Fotokomplizinnen: Fitore Alisdottir, Uschi Bast, Gabi Gregorich,
Ursi Tscherne, Andrea Weilguni, Romana Weilguni, Steffi Wimmer
Dank an: Norbert Kure, Martin Zawieschitzky
Dank an: Cornelia Resch, Bettina Windbüchler (Industrieviertel Kulturvernetzung)

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